BUND Stadt Oldenburg

Privater und öffentlicher Baumschutz für unsere Lebensqualität

Privater Baumschutz in Oldenburg mit stattlichen Bäumen, hier am Haarenfeld mit Trauerweide, Kiefer und Birken

Die Bäume in unserer Stadt sind heute wichtiger als jemals zuvor. Sie sind Lebensraum für viele Tiere: Zahlreiche Vogelarten, Insekten, Fledermäuse u.v.m. sind auf unsere Bäume angewiesen. Unsere Stadtbäume liefern Sauerstoff, binden CO2 und sorgen im Sommer für kühlere Temperaturen.

Aber die Bäume in der Stadt sind stark gefährdet: Verdichtung der Oberflächen, Baumaßnahmen, leichtfertiges Zurückschneiden in den Gärten und der Klimawandel können unsere Bäume schädigen. Dazu kommen "Tabula-rasa"-Strategien von Projektentwicklern, Baugrundstücke erstmal von allem zu "befreien", was da kreucht und fleucht. Während wir in den Medien von großen Schäden in Wäldern oder deren gezielter Vernichtung hören, werden auch hier in Oldenburg direkt vor unserer Haustür Bäume unnötigerweise gefällt oder durch sinnlose Rückschnittmaßnahmen unwiederbringlich geschädigt oder sogar zerstört. 

Wir als großer Umweltverband setzen uns in und um Oldenburg für unsere privaten und öffentlichen Stadtbäume ein und haben im Oktober 2023 gemeinsam mit dem Nabu und Students For Future eine Baumschutz-Kampagne gestartet. Weitere Oldenburger Umweltorganisationen wie die BINSE oder der Ernährungsrat unterstützen die Kampagne.

Es ist allerhöchste Zeit, dass unsere Bäume - besonders auch an den Straßen und in den Gärten - wieder höhere Wertschätzung erfahren. Deshalb setzen wir uns auch für die Schaffung einer klimawirksamen Baumschutzsatzung ein und sammeln dafür Unterschriften, die wir 2024 dem Rat der Stadt und dem Oberbürgermeister übergeben wollen!

Unsere Bäume in der Stadt erhöhen unsere Lebensqualität! 

Machen Sie mit! Kommen Sie an unsere Stände und sammeln Sie mit uns Unterschriften. Informieren Sie sich hier auf unserer Webseite, wir werden dieses Thema schrittweise ausbauen.

Die BUND-Stadtgruppe Oldenburg fordert:

  • Erhalt und Ausweitung des Baumbestands im öffentlichen Raum. Anlage von großen Baumscheiben zum Ausgleich des Wasserhaushaltes.
  • Beratung der Bürgerinnen und Bürger durch die Stadt zum Erhalt von Bäumen - insbesondere bei Bauvorhaben. Bis ein alter Baum durch neu gepflanzte Bäume adäquat ersetzt wird, dauert es Jahrzehnte.
  • Klare Regelungen zum Baumerhalt festlegen (in Bebauungsplänen und in einer Baumschutzsatzung).
  • Einstellung von Fachpersonal für Beratung, um einen guten Weg zum Erhalt von Bäumen zu finden.
  • Finanzielle Unterstützung für Bürgerinnen und Bürger bei der Pflanzung und professionellen Pflege von Bäumen, da sie das Klima für uns alle verbessern.
  • Laubkörbe sollten im Herbst neben Straßen- auch mit Laub von Privatgrundstücken befüllt werden dürfen.

Dürre im Sommer - Wie helfen wir unseren Bäumen?

Viele Straßenbäume haben in Oldenburg viel zu kleine Baumscheiben und kümmern vor sich hin, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann die "Verkehrssicherungspflicht" greift und die Stadt sie fällen muss.

"Setze dich für den Erhalt von Stadtbäumen ein..." Die Stadt Oldenburg - also wir Bürgerinnen und Bürger - besitzen ca 70.000 Bäume, davon sind ca. 40.000 Straßenbäume und ca. 30.000 Bäume in städtischen Grünanlagen. Das ist nicht schlecht! Die Zahl allein sagt aber wenig aus. Der Zustand der Straßenbäume reicht von ziemlich gut (z.B. Edewechter Landstraße) bis sehr schlecht (z.B. Hundsmühler Straße von der Autobahn bis Tegelkamp). Oldenburg muss für den Erhalt und die Sanierung der vernachlässigten Bestandsbäume sehr viel mehr tun, als eine jährliche Baumkontrolle durchzuführen!

In Oldenburg sind es besonders die Straßenbäume in der Stadt, die unter der Trockenheit (das Jahr 2023 ist da eine Ausnahme) leiden. Seit den Dürrejahren 2018 / 19 haben wir zu Gießaktionen aufgerufen. Im Ausschuss für Stadtgrün, Umwelt und Klima haben wir auf die Gefährdung der Bäume frühzeitig aufmerksam gemacht.

Übrigens: "Wenn nötig, gieß den Baum"... 50 Liter auf einmal sind besser als 5 Liter täglich; durchdringendes Wässern ist wirkungsvoller als tägliches Planschen.

Sorge für offene Baumscheiben

Auch heute noch (das Foto wurde im November 2023 aufgenommen) werden Flächen für Parkraum versiegelt und das Regenwasser in Kanäle abgeleitet. Für Bepflanzungen bleiben nur ganz schmale Gräben.

Von Wüsten, Hochgebirge und Polarregionen abgesehen, gibt es keine vegetationsfreien Flächen. Die Natur beginnt sofort, kahle Flächen mit Pionierpflanzen zu bedecken, zum Schutz des Bodens, des Mikroklimas, der Bodentierchen, der Mikroorganismen, der Mykorrhiza (Pilzgeflecht) und der Bäume, die für ihr Gedeihen auf diese Lebensgemeinschaft angewiesen sind. Für unsere Stadtbäume gehört die Pflege der Baumscheibe zu den wenigen Möglichkeiten, ihnen das Leben in einer baumfeindlichen Umgebung zu erleichtern.

Bepflanzung ja, aber richtig: Vorzugsweise schwachzehrende, eher niedrige Pflanzen einbringen, wie z.B. Storchschnabelarten (Geranium), Salbei, Bergenie. Elfenblume, Lavendel, Thymian, Katzenminze, Kleearten. Zwiebelblumen ja, wenn es sich um "botanische" oder "Wild"züchtungen handelt, diese helfen den Bienen und Hummeln. Auch Sommerblumen wie z.B. Tagetes (ungefüllt) sind nützlich.

Zu beachten: Keine Gehölze, keine Bodendecker, keine Rankpflanzen, keine Blumenerde aufbringen, nicht düngen, nicht bis an den Stamm heran pflanzen, sondern einen circa 40 bis 50 cm breiten Streifen um den Stamm freilassen. Den Boden nicht tiefer als maximal 10 cm tief bearbeiten. Kein Zäunchen bauen (Stolpergefahr).

Vor der Übernahme einer "Patenschaft" Kontakt mit der Stadt Oldenburg (Untere Naturschutzbehörde) aufnehmen.

Baumschutzsatzung ist keine Enteignung der Bürgerinnen und Bürger

Geschützte Bäume werden auch zukünftig auf Antrag gefällt werden dürfen.

ABER: Es müssen Ausgleichspflanzungen vorgenommen werden. Diese Regelung sollte selbstverständlich auch für städtische Baugrundstücke und alte Bebauungspläne gelten.

Mehr Flächen für Bäume finden und pflanzen, weniger Bäume dem Flächenfrass opfern, bestehenden Bäumen bessere Lebensbedingungen verschaffen

Gemeinsames gesellschaftliches Handeln muss hier das Ziel sein.

Der BUND steht mit seinem Schwerpunktthema "Mein Stadtbaum" mit Organisation, Wissenstransfer und Sachverstand bereit.

Interessierte treffen sich jeweils am zweiten Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr in unserer AG "Stadtökologie" im Umwelthaus
(Hintereingang des Kulturzentrums PFL) - bitte schaut unter "Termine" nach.