BUND Stadt Oldenburg

Wohnungen für Wildbienen - Do it Yourself Anleitung

ANLEITUNG

  • Zum Bau einer Insektenpension sollten unbehandelte, gut abgelagerte Hartholzblöcke z.B. von Eiche, Buche, Birke (alt), Obstbäume, Ahorn, Esche oder Kastanie verwendet werden.
  • Nicht geeignet sind Nadelbaumhölzer von Fichten, Kiefern und Lärchen.
  • Nicht geeignet sind außerdem Weichhölzer wie Pappel, Weide und Linde.
  • Die Bohrlochdurchmesser sollten zwischen ca. 3mm – 9mm betragen. Die Tiefe der Gänge sollte für 3-5mm-Löcher mindestens 6cm und für 6-9mm-Löcher mindestens 10cm betragen.  Daraus ergibt sich eine Mindeststärke des Holzblocks von 11cm. Abstand der Bohrlöcher: 2cm (Wildbienen sind Einzelgänger und möchten nicht so eng Tür an Tür wohnen).
  • Gebohrt werden muss in das Längsholz, nicht in das Stirnholz (kenntlich an den Jahresringen). Das Stirnholz reißt und splittert leicht. Somit kann leichter Feuchtigkeit eindringen und die Bienenbrut vernichten.

(Siehe auch die Fotos unter folgendem Link zur Broschüre „Gefährdete Wildbienen - Nisthilfen bauen und Lebensräume schaffen" , Seite 9, BUND Kreisgruppe Rotenburg Wümme: )

  • Da die Bohrer sehr schnell heiß werden, sollten sie häufig gewechselt bzw. mit mehreren Bohrmaschinen und Bohrern abwechselnd gearbeitet werden. Empfohlen werden Hartholzbohrer.
  • Das Nistholz muss unbedingt vor Nässe geschützt werden, da die Brut sonst verpilzen kann. Die fertige Insektenpension sollte entweder in Südrichtung unter einem Dachvorsprung oder in der Loggia aufhängt werden. Alternativ kann sie durch ein aufgeschraubtes Brett (Dach) geschützt werden. Die Bienenwohnung sollte jedoch nicht frei aufgehängt, sondern fixiert werden, um sie vor Wind zu schützen, Kälte stellt keine Gefahr dar. 
  • Die Empfehlung ist, kein zentrales großes „Bienenhotel“, sondern bei großen Grundstücken mehrere dezentrale kleine Angebote zu installieren (der Aktionsradius der Wildbienen liegt zwischen 150m und 300m, je nach Art und Größe). 
  • Eingänge und Bohrgänge müssen frei sein von Holzfasern u.a. Partikeln, damit die Bienen ihre Flügel nicht beschädigen. Zum Reinigen dienen z.B. Schlüsselfeilen, Nagelbohrer, Draht, lange Schrauben und Pfeifenreiniger. Man kann aus Gewindestangen verschiedener Stärken selber passende Reiniger anfertigen.
  • Falls kein Hartholzblock vorhanden ist, können Wohnungen für „Dosenbienen“ aus Konservendosen gebaut werden. Die Mindestlänge der Dose muss 11cm betragen. Die Dose kann mit gleich langen Bambusstäben, die hinten einen Knoten haben, gefüllt werden. Die Bambusstäbe müssen vor dem Einbau, wie zuvor beschrieben, gereinigt werden. In der Rückwand der Konservendose werden daraufhin zwei Löcher für einen Befestigungsdraht eingeschlagen. Anschließend wird Gips oder eine Moltofill-Paste angerührt und ca. 0,5cm hoch eingefüllt. Die Bambusstäbe werden zuletzt fest in den Brei gedrückt und trocknen gelassen.
  • Da Blechdosen in der Sommersonne sehr heiß werden können, sollten diese mit Filz o.ä. umwickelt oder ein Sonnenschutzdach aus Holz gebaut werden.
  • Zum Schutz vor Meisen oder Spechten kann engmaschiger Draht angebracht werden.