Worum geht es?

Der Schutz von Bäumen im öffentlichen und privaten Raum wird angesichts von Artensterben und Klimawandel immer wichtiger. Die Umweltverbände haben deshalb über den Umweltausschuss angestoßen, dass auch in Oldenburg mehr Baumschutz betrieben wird. BUND, NABU und STUDENTS FOR FUTURE machen sich zusammen mit den BürgerInnen für den Baumschutz in Oldenburg stark und haben folgende Forderungen an den Oberbürgermeister und den Rat der Stadt Oldenburg:

  • Erhalt und Ausweitung des Baumbestands im öffentlichen Raum
  • Beratung der BürgerInnen durch die Stadt zum Erhalt von Bäumen - besonders bei Bauvorhaben
  • Finanzielle Unterstützung für BürgerInnen bei der Pflanzung und professionellen Pflege von Bäumen
  • Klare Regelungen zum Baumerhalt festlegen (Baumschutzsatzung).

Dies haben wir mit einer Informations- und Unterschriften-Aktion deutlich gemacht und im Juni knapp 6.000 Unterschriften an den Oberbürgermeister des Stadt und den Ratsvorsitzenden übergeben. Mehr Infos dazu hier.

Dass es leider nicht unbedingt allen Bäumen in Oldenburg gut geht, weil nicht überall beste Standortvoraussetzungen gegeben sind, sehen wir in diesem Video besonders eindrucksvoll beispielhaft an den Bäumen entlang des Uhlhornswegs nahe der Universität (externer Link).

Frank Ignatius (Bestellter Landschaftswart Haarenniederung) im Interview mit Carlsson Skiba von der jungen klima-werkstatt
Frank Ignatius (Bestellter Landschaftswart Haarenniederung) und Cordula Weber (BUND) im Interview mit Carlsson Skiba von der jungen klima-werkstatt.

Was machen wir?

Mit einem eigenen Flyer, an Info-Ständen auf dem Julius-Mosen-Platz, in der Uni, bei Veranstaltungen und Verbrauchermärkten und auf unserer Webseite werben wir für mehr verbindlichen Baumschutz in Oldenburg und ermutigen zum persönlichen Engagement. Beraten wird rund um das Thema Bäume in der Stadt. Dazu wurden Unterschriften für einen klimawirksamen Baumschutz in Oldenburg gesammelt und im Juni 2024 dem Rat und dem Oberbürgermeister übergeben.

Frederike Brunswick (BUND) und Rolf Grösch (Nabu) im Interview mit Carlsson Skiba von der jungen klima-werkstatt an einem Info-Stand (externer Link)

Was macht die Stadt?

Oldenburg ist nach wie vor in weiten Teilen eine grüne Stadt, und doch sind in den zurückliegenden Jahren in fast allen Stadtteilen viele Gärten neuen Mehrfamilienhäusern gewichen, sind besonders bei Besitzer*innenwechsel Gärten gerodet, Bäume entfernt und Grundstücke bis an den möglichen Rand versiegelt und zugebaut worden. In vielen dieser Fälle hätte eine Baumschutzsatzung zu einer flächenschonenden Neubebauung beitragen können.

Wäre da nur nicht das Trauma des Jahres 1998, das bei vielen Verantwortlichen in Verwaltung und Politik offenbar bis heute nachwirkt: Per Bürgerentscheid hatten die Bürgerinnen und Bürger damals eine vom Rat beschlossene Baumschutzsatzung gekippt.

Als der Naturschutzbund NABU das Thema vor knapp vier Jahren im Umweltausschuss wieder auf die Tagesordnung hievte, war die erste Reaktion eine fast einhellige Ablehnung. Nach der Stadtratswahl 2021 vereinbarte die neue grün-rote Ratsmehrheit in ihrem Bündnispapier dann allerdings, eine neue Baumschutzsatzung auf den Weg zu bringen.

Nach fast zweijähriger Diskussion war es im Juni 2023 endlich soweit und der Antrag, eine neue Baumschutzsatzung zu erlassen, wurde in den Rat eingebracht. Die Stadtverwaltung hatte wenig später einen ersten Entwurf verfasst, als es unerwartet zu einem Veto von Oberbürgermeister Jürgen Krogmann kam, dem die SPD-Ratsfraktion schließlich folgte.

Statt die neue Baumschutzsatzung zeitnah zu beschließen, sollten erst einmal „offene Beteiligungsprozesse“ mit Veranstaltungen in den Stadtteilen sowie eine Internet-Beteiligung durchgeführt werden. Das Ergebnis war, dass die Forderung nach einem verbindlichen Baumschutz heute in Oldenburg von den meisten interessierten Personen befürwortet wird. Damit eine Satzung nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben wird, beabsichtigen die Umweltverbände, in der nächsten Sitzung des Umweltausschuss (im September 2024) zu beantragen, dass der in der Schublade der Verwaltung liegende und vom OB zurückgehaltene Satzungsentwurf dem Ausschuss in dessen darauffolgender Sitzung (November) vorgestellt wird. Ziel ist, dass er dann zeitnah (noch in diesem Jahr) im Rat beschlossen wird.

Mitmachen:

Interessierte treffen sich jeweils am zweiten Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr im Umwelthaus
(Hintereingang des Kulturzentrums PFL) - bitte schaut unter "Termine" nach.

PDF-Download

Hier findet Ihr