Kaum fällt das Herbstlaub, lärmen an Straßen, in Parks und Gärten wieder die Laubsauger und Laubbläser. Der BUND weist darauf hin, dass diese Gartengeräte den Naturhaushalt empfindlich stören und gleichzeitig Umwelt und Gesundheit durch Lärm und Schadstoffe schädigen. Deshalb appelliert der BUND an Bürgerinnen und Bürger sowie an Städte und Gemeinden, diese Geräte nicht mehr zu verwenden. Stattdessen sollte das Laub unter Büschen und auf Beeten liegen bleiben, und, wo nötig, Harke und Rechen zur Laubbeseitigung eingesetzt werden, so der BUND.
„Die Bodenbiologie wird durch diese Geräte massiv beeinträchtigt“, warnt Sabine Reimer, langjährige Ehrenamtliche in der BUND-Stadtgruppe Oldenburg. „Die lauten Ordnungshalter saugen mit den welken Blättern auch Kleintiere wie Spinnen, Würmer, Insekten und Amphibien auf, häckseln und töten sie dabei. Außerdem zerstören sie Pflanzensamen.“ Da die abgesaugten oder mit einer Luftgeschwindigkeit von bis zu 220 km/h weggeblasenen Blätter und Äste nicht mehr auf dem Boden verrotten, werde außerdem die Humus- und Nährstoffbildung behindert. „Die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum, und der Boden wird der Deckschicht beraubt, die ihn vor Austrocknung und bei extremer Kälte schützt“, so Reimer. Selbstverständlich müsse aus Sicherheitsgründen das Laub von Gehwegen und Straßen entfernt werden. Und auch auf Rasenflächen ist die Laubbeseitigung sinnvoll, um den Rasen nicht zu schädigen. „Ich beobachte aber immer wieder, dass Beete, aber auch Bereiche unter Büschen geradezu klinisch rein gepustet werden“, bedauert Reimer. „Angesichts der damit einhergehenden Schäden ist das schlicht und ergreifend überflüssig.“
Die Geräte verursachen darüber hinaus einen Lärm von über 100 Dezibel, was ungefähr so laut ist wie ein Presslufthammer. Quellmalz: „Das schädigt nicht nur die Gesundheit der Benutzer selbst, sondern auch die der Anwohner. Denn schon ab einem Lärmpegel von 85 Dezibel kann es bei Dauerbelastungen zu Hörschäden kommen.“ Laubsauger und -bläser, die von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, stoßen darüber hinaus gesundheitsschädliche Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus.
Der BUND empfiehlt daher, bei der Laubbeseitigung zu Rechen und Harke zu greifen, die ganz ohne schädliche Emissionen auskommen. „Das welke Laub sollte am besten auf Beete und unter Gehölze verteilt werden“, gibt die Ehrenamtliche einen Tipp. „Dort verrottet es langsam und schützt sowohl den Boden als auch Kleintiere. Dort kann es dann später als natürlicher Dünger in den Boden eingearbeitet werden.